Vier Einsatzorte, mehrere Schadenlagen, zwei Tage und rund 160 eingesetzte Kräfte: So lautet die Bilanz der großangelegten Übung des THW im Regionalbereich Bremen, die am 18. August 2018 durchgeführt wurde. Dabei bewältigten die eingesetzten Kräfte an vier verschiedenen Übungsorten im Stadtgebiet Bremens und in der nahen Umgebung unterschiedliche Einsatzszenarien und stellten ihr Leistungsvermögen unter Beweis.
Unter dem Titel „Blaues Schild“ wurde die diesjährige Übung für die Ortsverbände aus dem Regionalbereich Bremen bekannt. An mehreren Einsatzorten und über zwei Tage hinweg mussten die beteiligten Einheiten unter anderem verschüttete Personen retten, Löschwasser zur Bewältigung eines Großbrandes zur Verfügung stellen und mehrere Menschen aus umgestürzten Lastkraftwagen (Lkw) befreien. Mit Unterstützung der Fachgruppe Sprengen aus dem Ortsverband Cuxhaven wurden die jeweiligen Einsatzorte zudem sehr realistisch präpariert, sodass es für die Helferinnen und Helfer einen zusätzlichen Ausbildungswert ergab.
Einsatzort 1: Delmenhorst
In einem Abrisshaus in der Langen Straße warteten auf die ehrenamtlichen THW-Kräfte mehrere eingeschlossene Personen. Um diese zu befreien, mussten mit der Betonkettensäge mehrere Mauerdurchbrüche hergestellt werden.
Auf dem Gelände des Paul-Walter-Recyclinghofes in Delmenhorst kam es währenddessen zu einer angeblichen Propangasexplosion. Dabei wurden mehrere Betriebsangehörige vermisst und mussten gesucht und gerettet werden.
Einsatzort 2: Hemelingen
Bei einem angenommenen Großbrand im Industriegebiet Hemelingen benötigte die Freiwillige Feuerwehr mehr Löschwasser. Dafür sollten die THW-kräfte Wasser aus dem Hemelinger See entnehmen und es der Feuerwehr am Fuldahafen zur Verfügung stellen. Dafür wurde ein Tandembetrieb der Pumpen aufgebaut, um die Entfernung von rund 2,5 Kilometern zu überbrücken. Allein für diese Übungsaufgabe wurden insgesamt 60 Helferinnen und Helfer benötigt, denn neben den zwei eingesetzten Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen wurden weitere Bergungs- und Fachgruppen zur Bewältigung der Aufgabe angefordert.
Neben der Pumpstrecke errichteten die THW-Kräfte zudem einen Hochwassersteg aus dem Einsatzgerüstsystem (EGS) und bauten eine Holzschlauchbrücke, um einen ungestörten Betriebsablauf des nahegelegenen Wassersportvereins Hemelingen zu gewährleisten. Für diese Aufgabe musste zudem ein Schichtwechsel sowie das Ausleuchten der Einsatzstelle eingeplant werden, denn das Übungsszenario zog sich bis in die Nachtstunden hinein.
Einsatzort 3: Garlstedt
Auf dem Standortübungsplatz der Bundeswehr in Garlstedt wiederum mussten Personen aus umgekippten Lkw gerettet werden. Anschließend sollten diese wieder aufgerichtet werden. Mitten in der Bewältigung dieser Aufgabe erhielten die eingesetzten Kräfte einen zweiten Übungsauftrag. Diesmal mussten sie vermisste Personen auf einem Chemiegelände retten.
Bei der Übung wurden insgesamt vier Zugtrupps, neun Bergungsgruppen und sieben Fachgruppen aus dem Regionalbereich Bremen eingesetzt. Dazu kamen noch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr aus Meyenburg. Den Überblick über den Gesamtablauf der Übung behielt die Fachgruppe Führung und Kommunikation aus dem Ortsverband Bremen Nord, die Verpflegung übernahm die Fachgruppe Logistik Trupp Verpflegung aus Bremen Süd. Ein großer Dank geht an die Planungsgruppe der Übung, die aus haupt- und ehrenamtlichen THW-Angehörigen zusammengesetzt war.