Das vom Deutschen Wetterdienst (DWD) angekündigte Unwetter und der damit einhergehende Starkregen hat die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW wie erwartet stark gefordert. Nach einem unerwartet ruhigen Start in die Nacht, stieg das Einsatzaufkommen am 23. Juni um 23:45 Uhr schlagartig an. Der Einsatzschwerpunkt lag im nordwestlichen Raum Bremens. Über 90% der Einsätze betrafen vollgelaufene Keller und Wohnungen, vereinzelt sind abgebrochene Äste beiseite geräumt worden. Im Bereich des Osterfeuerberger Rings musste eine vollgelaufene Unterführung leergepumpt werden. Des Weiteren wurden durch das Unwetter eine Reihe von Brandmeldeanlagen ausgelöst. Bis 05:30 Uhr konnten von den Einsatzkräften 147 Einsätze abgeschlossen werden. 50 Einsätze befanden sich in der Bearbeitung und 124 Einsätze waren noch unbearbeitet in der Warteschleife. Die Abarbeitung der Einsätze zog sich bis in die Mittagstunden hin, weil bei Tagesanbruch weitere Meldungen eingingen.
Obwohl in der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle sämtlich Einsatzleitplätze besetzt waren, war das Notrufaufkommen zeitweilig so hoch, dass es zu Wartezeiten in der Notrufannahme kam. Insgesamt 800 112-Notrufe wurden von den Einsatzsachbearbeitern im Zeitraum von 23:45 Uhr bis 05:30 Uhr bewältigt. Aufgrund des erwartet hohen Einsatzaufkommens wurde bereits am Vortag das THW um Unterstützung gebeten. Das THW hat - unter anderem mit dem Einsatz von zwei "Fachgruppen Wasserschaden" - erheblich zum Einsatzerfolg beitragen können. Neben den 19 Freiwilligen Feuerwehren waren auch sämtliche Feuer- und Rettungswachen der Berufsfeuerwehr im Einsatz. Nach ersten Erkenntnissen sind in der Nacht ausnahmslos Sachschäden entstanden. Personen wurden nicht verletzt.
THW-Bilanz
Mehr als 500 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) waren am 23. und 24. Juni in ganz Deutschland nach starken Unwettern im Einsatz. Schwerpunktmäßig halfen die THW-Ortsverbände in Bremen, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. „Das THW verfügt in seinen bundesweit 668 Ortsverbänden über die notwendige Ausstattung, um nach Unwettern wie gestern die Feuerwehren und Kommunen zu unterstützen. Unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte pumpten Keller leer, transportierten Sandsäcke, entfernten umgestürzte Bäume und leuchteten Einsatzstellen aus - überall dort wo sie gebraucht wurden“, erklärt THW-Präsident Gerd Friedsam.
Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 85.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateralen Hilfen gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen.
Text: Pressemitteilungen der Feuerwehr Bremen und der THW-Leitung
Foto: THW Bremen-Mitte